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Positiv! 12 Fragen an den Soziologen Bernd Marin zur Welt nach Corona.

9. Juni 2021, 21:00 h

Salzburger Nachtstudio, Ö1 Radio
Gestaltung: Katrin Mackowski

 

Es wird keine Welt ohne Corona geben, aber es wird eine Gesellschaft geben, die besser ist als jetzt. Was heißt das, und was macht den Forscher so optimistisch? Der Soziologe Bernd Marin ist davon überzeugt, dass jede Geschichte so endet wie sie vom Ende her erzählt wird. Und das bedeutet für ihn zum jetzigen Zeitpunkt zunächst einmal Kritik, und auch kritische Distanz und Maßhalten im Umgang mit der Krise.

“So bleibt als künftiger Vorteil nur die Chance auf rasches und nachhaltiges Lernen aus der Analyse gescheiterter Bemühungen und vergangener Misserfolge. Langfristige Frühwarnsysteme und rechtzeitige Präventionspläne, korrekte Risikobewertung und verständliche Krisenkommunikation sowie ein vereinteres Europa’ sind Voraussetzungen erfolgreicher Seuchenbekämpfung und einer Minimierung
unvermeidlicher, aber eben nicht wie bisher ganz unverhältnismäßiger Kollateralschäden”,
erklärt Bernd Marin.

Für ihn gibt es keinen Grund zum Pessimismus; wir erleben Solidarität, und trotz physischer
Distanz eine neue Art sozialer Allianz. Und warum sollten wir in “Hygiene und Patientensicherheit im Gesundheitssystem, in ärztlichen Wartezimmern, Ordinationen, Ambulanzen, Spitälern, geriatrischen Kliniken, in Alten- und Pflegeheimen, Reha-Einrichtungen usw. künftig weniger erfolgreich sein als im letzten und vorletzten Jahrhundert bei den eindrucksvollen Fortschritten gegen Kindbettfieber der Mütter, Säuglings- und Kindersterblichkeit und ansteckende Krankheiten sowie in den letzten Jahrzehnten gegen tödliche und invalidisierende Verkehrs- und Arbeitsunfälle?” Betont der Forscher. Immerhin haben wir Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 sehr rasch erhalten.
Auch wirken sich Umstrukturierungen des Arbeitslebens durch Homeoffice und neuerlichen Druck auf die Durchsetzung eines Grundeinkommens positiv aus.

 

>> hier am 9.6. anhören

 

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